Eifeler Platt

Vokabeltrainer Eifeler Platt

Eifeler Platt auf MeineEifel

Im Vokabeltrainer Eifeler Platt sammle ich moselfränkische Dialekt-Ausdrücke, die von  Ort zu Ort variieren können. Es sind schon eine ganze Menge originelle Begriffe und  Redewendungen zusammengekommen.

Regelmäßig rufe ich auf der Facebook-Seite von MeineEifel dazu auf, Ausdrücke und Wörter in Eifeler Platt oder Lieblingsdialektwörter zu posten. Oder ich „höre“ mich in der FB-Gruppe „Eifeler Platt“ um. Deshalb kommen laufend neue Ausdrücke dazu. Es lohnt sich also immer wieder einmal auf den Vokabeltrainer Eifeler Platt zu schauen.

Spruch in Eifeler Platt auf Postkarte
Längst vergessene Spezialausdrücke aus der Landwirtschaft in Eifeler Platt

Makee, Klatschkees, Klattschkies, Klatterkies = Quark

gromet, grummet = zweite Maht

iderieje, iddrije, iderin, kóuwwe = wiederkäuen

verpänst, verpönt = wenn sich Kuh oder Schaf überfressen hat

Silleschäid = Zaumzeug von Ochsen

Kretzmill, Krätzje = Handmühle zum Zerkleinern von Rüben z.B.

Hauplooch, Holzstuppen = Hackklotz

Plooch = Pflug

Bunzelle = Pferdeäpfel

de Sänk= früher die Güllegrube am Haus

Knäin= Hauskaninchen

Möht, Mitt, Mittsche = Blechflasche, Henkelmann

Kühe am Laacher See
Neu im Vokabeltrainer Eifeler Platt

Wondbeggelen: Windbeutel, Luftikuss, Angeber

dokker, dükker: oft, öfter

Konzlaboohm, Kappelebolz, Kuggeleboom: Purzelbaum

Jötte, Jött, Jot, Jettje, Jettche, Godi: Patin

Pätter, Pättche, Pat: Pate

Waggelkoore, Waachheck, Wackelisch Beeren: Wacholderbeeren

Stöver: Handfeger

Nickel: Schelm

Heupääd: Heuschrecke

Jebünn: Holzboden, Dachboden

Kletsch: Lakritz, Klatsche, Stil mit Lederriemen

Jitsch: Spritzer (Maggi)

Puddel: Pfütze

eawenzisch: auf Links gedreht, umgewendet

Gaama: alter Mensch, der noch fit und rüstig ist

kore: Essen probieren

Schanditz: Polizist

Batschkuhl: Silogrube

Kniggele, Dikessen: Murmeln

Peisch, Bungert, Persch: (eingezäunte) Wiese hinterm Haus

grünschele: basteln, herumwerken

Fießcher: kleine Kartoffeln, Bratlinge (Südeifel)

Gehaansfinkelchen: Glühwürmchen

Kullang: Straßenrinne, Regenrinne

Scheng: Hans, Johannes, Johann, kann auch schimpfen heißen oder guter Freund

Plümmo: Bettdecke

Schmek: Peitsche

Schmär: Butterbrot

Kascht: Harke

Plotz: Pfütze

jetiert: angezogen, fertig gemacht

Luschuhr: Schlitzohr

Plückprumm: Pfirsich

Knieeßböggdel, Knießbüggel, Knotterdöppen: Geizhals, schlecht gelaunte Person

Hüldopp, Knatschpott, Knatschböggel: Heulsuse, Jammerlappen

Dudeldoop: Kreisel, der mit einer Peitsche angetrieben wurde

Öjelche: kleine Augen

Ölljelche: kleine Zwiebeln

Hedlichkoa: Buchweizen (Heidekorn)(Speicher, Eifel)

Hedlichkneadel:  Buchweizenknödel

Heilischtsmächer: Brautwerber

Spejchertraap: Speichertreppe

Essen und Trinken

Hier zunächst einige Variationen für „Mahlzeit“ oder „Guten Appetit“:

„losset de schmecke“, „en Joode“, „Joode Honger“, Mahltiet“, „Lot et ösch schmecke“, „Johden Appdid“, „Loos et de joot schmache“

Brutscheffje: Brotbehälter

Öllischgeflums: Mutzemandeln, In Fett Ausgebackenes zur Karnevalszeit

Worbelen: Waldbeeren

Knürschel: Stachelbeeren

Omppere: Himbeeren

Worpelle: Blaubeeren

Päje: Pfirsich

Molberren: Heidelbeeren

Schmusemundes: Apfelmus

Andive, Andiveschlot: Endivien

Soumerke, Aierplutschen, Käteschlaapen, Fangaspeak, Beijebleech, Bletschotteln,

Kätteschöpp: Löwenzahn

Poppeköchekappesköppche, Roosekohl, Rouseköhlche,Sprute, Sprunte, Sprütjer: Rosenkohl

Buhnenschlupp: Bohnensuppe

Welkisch Kniedelen: Buchweizenknödel

Hunnesch, Hunnech: Honig

Zopp: Suppe

Jriewen: Speckgrieben

Tiere

Fräll: Forelle

Moodedier: Kuh

Moldroff: Maulwurf

Binne, Beje oder Beije: Biene

Käbächelchen, Kabelchelche, Kabeschhörnche, Kawäscherek, Kawäscherisch, Eechkätzje, Kapphienchen: Eichhörnchen

Seimunessen, Säjomes, Berromesse, Humatsele, Huhbääzel: Ameisen

Saaschhummeßehaaf, Seckomeshüwwel: Ameisenhügel

Masig: großes, schweres, bösartiges Pferd

Kawackat: Maikäfer

Bippelaadasche: Hühnerleiter

Kleidung

Juppe: Jacke 

Hiermaknef: Hemdknöpfe  

Schaaf: Garderobe/,Schrank

Dies und das

Gemülms, Gerempels: Durcheinander

Rampeleraasch: Aufwand, Mühe, „Dat es de Rampeleraasch net wert“, „Das ist die Mühe nicht wert.“

Jehööschnis: Geborgenheit, das eigene zu Hause, der eigene Grund und Boden

Diesem Begriff habe ich einen eigenen Artikel gewidmet: „Eifeler Platt – Jehöschnis – das spezielle Eifelgefühl“

Gehäichnis, Geheuschnis: Heimat, sich wohlfühlen, daheim sein

schöngele: betteln

Kaasch: Hacke mit 2 Zinken

Paraplü: Regenschirm

Bongett: Wiese hinter dem Haus

Halfgehang: dünner Mensch

Hejel: Jemand, der sich verrückt verhält

Schrabnell: Frau die geizig ist

Ze-ro-ba-bell: Frau die sich zu bunt angezogen hat

Döwelsdier: freches Mädchen

alte Schruz: alte Schachtel

Tuppes: Heini

Tohbatt, Stiggel: Jemand, der sich ungeschickt verhält

Topett: Jemand, der ungeschickt ist

radedoll: Jeck

Dilledöppche: sich drehender Kreisel

Bunnelatz: Bohnenstange

dängele: Sense schärfen

Häddel Desch, Eifeler Dialekt-Postkarte

zwu, zwäh, zwin: zwei (maskulin, neutrum, feminin)

mäulschesmåås: mundgerecht

Möhnepitter: Frauenversteher

makisch: schmusebedürftig

Mäderscher: Mädchen

norscht: gute Nacht

huhjestoch: eingebildet
bockstetzich: eigensinnig wie ein Bock

Blos mech obet Hööt: Blas mir aufs Haupt.Höfliche Umschreibung des Zitats des Götz von Berlichingen

Mager Lüüs biesse schärep: Warnung an einen der sein Vermögen verschleudert und dann verarmt

ferfieren: erschrecken

Deen do mooss ous menger Eck kommen: Du musst aus meiner Gegend kommen

Hohnermaan: Lebensgefährte der Tochter

Hillisch: Polterabend

Zur „Hillisch“ gibt es einen eigenen Blogartikel: Eifeler Platt  „Hillisch“ – Polterabend in der Eifel.

Dresser: Angsthase

Aadabesser: gefährlicher Zeitgenosse

Schouaten, Schouten: Taugenichts

Kierpdickelscher, Klucksen, Gaagele: Tannenzapfen

Gaalien, Hälepe: Hosenträger

Kullang: Straßengraben

Fischtemoped, Böschmopet: Kettensäge

Donnajissnomoal: wenn man sich über etwas ärgert

Oarschkrampen: unbeliebter Zeitgenosse

Et aß mir schoufel: Es ist mir/geht mir schlecht

Hackerstiiiwel: drückt Erstaunen oder Abscheu aus (Lux)

Majusebetter: Ausruf der Verwunderung

Flobbet: Gewehr

Schäselong: Sofa

batschcalw: etwas verraten

Schörchelstkretzer, Huaschtepotzer: Schornsteinfeger

Leitsgeheier: liebe gemeintes Wort für Nervensäge

Katzemäusje: Weidenkätzchen

hent: vergangene Nacht

fürlängs: vor längerer Zeit

Und hier hat mir eine Leserin einen ganzen Satz, bzw. kleine Geschichten zu bestimmten Ausdrücken geliefert:

„Dat os demm Stein sein Parpel“ = „Das ist Christines Schirm“

Molekrätzje: Mol= länglicher Holztrog, in dem der Brotteig angesetzt wurde. Krätzje= sozusagen das Substantiv zu kratzen. Bedeutung des zusammengesetzen Wortes: Wenn der Brotteig aus der Mol genommen wurde, ergab der letzte Rest, den man herauskratzte, um nichts umkommen zu lassen noch ein kleineres, etwas verhutzeltes Brot. Im übertragenen Sinn ist das Molekrätzje eine abwertende Bezeichnung für ein kränkliches  oder zu klein geratenes Kind. Besonders, wenn die Mütter schon älter waren, war es eine böse Anspielung auf die nachlassende Gebärfähigkeit. Im Schwäbischen gabs das Wort „Vereckerle“, was auch in die Richtung geht.

Jottserbärmesje: wörtlich: Gottserbarmeslein. Jottserbärmesje waren sehr kranke Kinder, bzw. Kinder mit geistigem oder körperlichem Handicap. In dem Wort schwingt aber auf jeden Fall wirkliches Mitgefühl mit.

Postkarte mit Eifeler Platt Ausdruck Mach et joht

Wie diese Postkarte, stammen auch alle anderen aus dem Eifelbildverlag. Dort gibt es auch mit Dialektsprüchen bedruckte Tassen.

Können Eifeler zärtlich sein?

An mich wurde die Frage herangetragen, was heißt „Liebevolle Umarmung“ auf Eifeler Platt? Ich habe die Frage in die Facebookgruppe „Eifeler Platt“ getragen und habe eine ganze Menge Vorschläge und Kommentare dazu erhalten:

Ejsch drecken dich gaanz fest

Loss dich ens deue

Ich donn dich ens feste knudele

Vasst äen d’n Arm holle

En dä Ärm nemme

Ervelbrostee det emmer jod (wortwörlich einen „Armvoll Brusttee“ – natürlich im scherzhaften Sinne)

Loss dich ens batsche

Komm her, ech well dich enz kröckse = Komm her, ich will dich mal umarmen

Los dich ens döje
Loas desch ahs fest dregge.
Ne Ärm voll Brosstee…..
Loss dich ens leev knuddele.
Loss dech ens janz fass ömärmele
Loss dech ens packe, hann esch och addens jehurt
Ein Gruppenmitglied schrieb noch dazu: „Mein Mann macht Mundartlieder (moselfränkisch platt) und stellt immer wieder fest, dass es für alles, was mit Gefühlen zu tun hat, kaum Platt-Wörter gibt. Die Eifeler Menschen waren früher wohl auch herzlich, sprachen aber nicht darüber und küssen rechts und links war noch nicht üblich.
„Et Pompenickels Klösje“- Kinderlied aus dem frühen 19. Jahrhundert

Pompenickels Klösje
sós am Füer on schlehf,
do brannt sing Ledderbötzje
watt mehnt üer watte leehf.

Doh leehf er en de Kaamer
on hollt sich ene Haamer,
do leef er in de Stuff
un hollt sich ene Schluff.

Doh leef er ovvenopp,
micht dat Fenster opp,
sträck sing Büss erüss,
ewill es dat Stöckelche üss.

(Quelle: Uedelhovener Jahrbuch)

Das Lied wurde von Zeit zu Zeit und von Dorf zu Dorf abgewandelt. Eine andere Version:

Pompenickels Klösje

Pompenickeh Klösje soß am Füe un
schief,
et hrannt sing Leddebözche,
et woß net, wo et leef.
Do lef et en e Staffle, holt sech e Möffje.
Do lef et en e Kämmeche,
do holt et sech e Hämmeche,
do lef et op de Riese (Reiser),
feng he an ze bieße.
Do let et op de Schanze,
feng he an ze danze,
do lef et op et Strüh,
feng do sech de Flüh,
do körn et op et Dach,
on lach, dat et krach.

Mehr Kinderlieder aus alten Tagen gibt es auf der CD des Eifelbildverlags mit dem Titel „De Hohner plecke de Bloome“.

Cover

Wunderschöne, gereimte Geschichten aus der Eifel mit hohem „Platt-Anteil“ finden Sie in diesem Blogartikel auf MeineEifel.

Sie wollen noch mehr Eifeler Platt? Dann empfehele ich Ihnen diese beiden Artikel auf meineeifel.de:

Eifeler Dialekt – Es lebe das Eifeler Platt!

Noch mehr Eifeler Platt

Wer unseren Vokabeltrainer ergänzen möchte…. immer her damit! Einfach Dialektwort und Übersetzung in die Kommentare schreiben. Wenn es dazu eine Geschichte gibt, dann bitte auch die noch dazu schreiben.

70 Kommentare
  1. Richard Bartz sagte:

    Ich kenne auch noch ein paar schöne ‚ Platt Wurder‘

    hannerwanz ….. um die Ecke
    Schiselong…..Sofa
    Kullang…….Graben
    Schandarm ….Polizist
    fiesematenten……quatsch machen
    Schiselong…..Sofa
    Plümmo……..Bettdecke
    Fuschett……Gabel

    Lg

    Antworten
  2. Chris sagte:

    Hallo…

    Ich versuche mich gerade an einem Rätsel, welches in Eifelerisch geschrieben ist. Einige Worte kann ich nicht übersetzen.

    Kann mir hier jemand helfen?

    Wonndbeggelen
    dokker
    louter

    Bei Bedarf kann ich gerne den kpl. Text senden.

    Grüße.

    Antworten
    • Martina Gonser sagte:

      Auch hier war die Facebookgruppe „Eifeler Platt“ wieder sehr hilfreich. Das ist das Ergebnis meiner Recherche: „“Makaai“ ist in der belgischen Osteifel neben „Klattschkies“ und „Klatterkies“ als Bezeichnung für Quark bekannt und üblich. Der Begriff stammt offenbar aus dem Wallonischen: „makêye“ (auf Französisch in Belgien „maquée“).“ Hier noch eine andere Antwort auf meine Frage nach dem Makai: „Makai“ muss wohl eine alte Quark- oder Käsesorte gewesen sein.
      Mein Vater erzählte mal, dass die Kirche Sankt Fonleichnam in Aachen aufgrund ihrer weißen Kubatur von den Öchern „Sankt Makai“ genannt wurde.
      https://de.wikipedia.org/wiki/St._Fronleichnam_(Aachen)

      Antworten
  3. Meyer Rainer sagte:

    Früher wusste jedes Pferd (Perd) wo „hootz“ und „haar“ war. Diese Zwei Vokabeln habe ich auch nicht gefunden. Weil ech kes en Perd haat, verdun ech mech och mestens.

    Antworten
  4. Andrea Hummel sagte:

    Hallo miteinander,
    der Eifeler Waldi bei Bares für Rares sagt manchmal: „Da has en staarza Brügel mitgebracht.“ Staarz bedeutet toll, stark, stolz oder was? Wer weiß das?

    Antworten
    • Martina Gonser sagte:

      Liebe Frau Wilm, vielen Dank für die Frage: „godi“ „jött, „jötti“ oder „jetti“ heißt Patentante. Ich werde das direkt in den Vokabeltrainer aufnehmen. Das Wort „Goddi“ oder „Gotti“ für Patin kenne ich aus dem Badisch-Alemannischen.
      Viele Grüße aus der Osteifel, Martina Gonser

      Antworten
    • Martina Gonser sagte:

      Hallo Christine, die Gruppe „Eifeler Platt“ auf FB hat mir wieder geholfen, Ihre Frage zu beantworten. Hier verschiedene Vorschläge: Waggelkoore, Waachheck, Wackelisch Beeren. Ich werde die auch gleich in den Vokabeltrainer übernehmen.

      Antworten
  5. Katja Semleit sagte:

    Hallo zusammen,
    leider habe ich keine neuen Wörter – sondern nur eine Frage:
    gibt es unterschieldiche Wörten für „Guten Appetit“ oder „Mahlzeit“? so wie in Bayern „en guaden“
    Dankeschön

    Antworten
    • Martina Gonser sagte:

      Ich habe in der FB-Gruppe „Eifeler Platt“ gefragt, was es da noch so gibt und habe unter anderem folgende Antworten bekommen: „losset de schmecke“, „en Joode“, „Joode Honger“, Mahltiet“, „Lot et ösch schmecke“, „Johden Appdid“, „Loos et de joot schmache“.

      Antworten
  6. Horst Steinheuer sagte:

    Hallo, beim lesen dieser tollen Seite kam mir ein Spruch meiner Tante wieder in den Sinn. Thema Schwangerschaft:
    All Andere jeden Dach.
    Os Mariche ein mol : Dä

    Antworten
  7. Doris Schneiders sagte:

    Guten Tag an alle!
    Wer kennt den „Deppelappes“ ? Ein typisches moselfränkisches Bauerngericht mit: Kartoffeln, Zwiebeln und Speck! LECKER! Gibt es eine Eifeler Variante? Wie heisst diese?

    Antworten
  8. Max Meyer sagte:

    Aus aktuellem Anlass schlage ich die Horlejäns vor:
    das sind eigentlich Kraniche, aber wegen des Namens up platt hab ich lange Zeit gedacht es wären Schneegänse. Wobei der erste Teil „Horle“ nicht Schnee bedeutet, das kommt meines Erachtens von den Lauten, die sie von sich geben. Gerade über die Weihnachtstage konnte man sie besonders gut hören, weil sie Nebel-bedingt im Tiefflug unterwegs waren und ein riesiger Schwarm sogar im Dreiser Weiher gestrandet ist.

    Antworten
    • Martina Gonser sagte:

      Lieber Herr Meyer,
      vielen Dank für die Horlejäns. Ich habe am ersten Weihnachtsfeiertag einen ganzen Schwarm über mir erlebt. Es war das erste Mal, dass ich sie von ganz Nah gesehen habe. Und ihr „Horle“ ist ja wirklich unverkennbar.

      Antworten
  9. Thomas Bretz sagte:

    @ Brigit Theisen:
    die Mistgabel? – de Jawwel, de Fook ?? —-> de Schreef
    die Sichel? —> de Krumm
    die Sense? —> de Sähnz

    Su en sechs, bi mir a fönnef seijn, jet et keen vier; mir drei sein de zwei eenzechste!

    Antworten
  10. Siegfried Bell sagte:

    Hallo Frau Gonser,
    vielen Dank für die schöne Idee und tolle Sammlung. Dies bringt mich als gebürtiger Kirchwalder wieder in die Kindheit und Jugend zurück.
    Mir fallen direkt wieder Begriffe ein, die u.a. auf Feste und Sonntage zurück fallen, die für uns Eifler immer etwas Besonderes darstellten.

    Wenn die Tante eine Geschichte erzählte, hieß es „Hür, sei verzellt wer Störtche.“

    Dann stand die tolle Porzellankanne auf dem Tisch. Wenn der Tropfenfänger am AUSGIESSER fehlte, hieß es: „Bo häss dau da datt Dinge für die ZUTT wer jelloos?“

    Besonders sind auch Verwandschaftsverhältnisse.
    Der Sohn Edi von der Susanne, war DEMM SAN SEI EDI.
    Oder Abstammungsverhältnisse Schmittsteinejohanna… Da kommen die Nachnamen der Eltern (ggf. Großelter) vor den Vornamen.

    Vielen Dank für die Sammlung und weiter so.

    Herzliche Grüße
    Siegfried Bell (demm Binnselquäler seine Jüngst) ;)

    Antworten
    • Martina Gonser sagte:

      Lieber Herr Bell,
      danke für das schöne Feedback. Der „Vokabeltrainer“ ist auch die beliebteste Seite des Blogs! Vielen Dank auch für Ihre Ergänzungen und diese wunderschöne Erinnerung an die „Zutt“.

      Antworten
    • Stefan sagte:

      Esch wor demm Schmitz Hebbet singe, wobei Schmitz nicht der Nachname, sondern der Hausname war. Mir ist bis heute nicht klar woher der Hausname stammt, denn meine Oma, die Erbauerin, war eine Zender.

      Antworten
  11. Birgit Theisen sagte:

    Hallo Zusammen,

    bei Tieren hätte ich noch aus der Pellenz anzubieten:
    – de Mösch (der Spatz)
    – de Meadel (die Amsel)

    Ich suche allerdings für Gartengerätschaften noch die Gegenstücke. Ein paar hätte ich auch da:

    die Karre/ die Schubkarre – de Kaah
    die Schaufel – de Schöpp
    der Rechen, Gartenrechen – de Rääschel
    das Häckchen – et Käaschtje
    die Hacke – de Kaascht? (3 Zinken)
    Kartoffelhacke (4-Zinken) – de Hooch? (mit offenem O)
    die Mistgabel? – de Jawwel, de Fook ??
    die Sichel?
    die Sense?

    Wiedehopfhacke (Forstwirtschaftliches Gerät?)

    Ich wünsche noch viel Spaß beim Sammeln
    Viele Grüße Birgit Theisen

    Antworten
    • Stefan sagte:

      Ich meine die Kartoffelhacke, der Kaascht, hat nur zwei Zinken, während die Misthacke vier dünne Zinken hat. dann gibt es noch die Hau, mit abgewinkeltem Blatt zum graben und das Wissebeijl, eine Mischung aus Hau an einer Seite und einer Art großem Axtblatt auf der anderen. Das diente zum Säubern von kleinen Bachläufen und Vorflutern.

      Antworten
      • Manfred sagte:

        Ich bin zwar auf einem Eifeler Bauernhof groß geworden, aber hier und da erinnere ich mich nicht mehr genau. Ich erinnere mich aber an folgendes: Symtomatisch für den Kaascht war im Gegensatz zur Harke die langen Zinken. Den Kaasscht benutzte man zum Kartoffelernten, aber auch, um den Mist vom Ackerwagen zu ziehen, anschließend wurde er mit der „Mestjaffel gespreed“. Die Hau war bei uns wie beschrieben eine „Blatthacke“ und das „Wissebeijl“ wollte ich mir vor fünf Jahren mal zulegen und habe mit dem Fachverkäufer zehn MInuten gebraucht, um festzustellen, das dieses jetzt im Hochdeutsch die „Wiedehofhacke“ ist. Genau so ging es mir mit der Eisenstange, die man braucht, um Löcher für Zaunpfähle zu machen. Kannte ich den Begriff „Steckeise“ für dieses Gerät, habe ich mit meinem Nachbarn geschlagene 24 Stunden überlegt, das diese die Brechstange ist.

        Antworten
  12. Oliver Thömmes sagte:

    Bei den Tieren schlage ich das „Gehaansfinkelchen“ vor.
    In der Südeifel nennt man so das Glühwürmchen (funkeln), welches immer um den Johannistag alljährlich zu sehen ist ;-)

    Antworten
    • Martina Gonser sagte:

      Das ist ja interessant. Ganz viele solcher Gehaansfinkelchen habe ich zufällig gestern gesehen. Im Bereich der Elz, Nähe Löffelmühle. Das war ein ganz tolles Erlebnis, das ich schon lange nicht mehr hatte. Vielen Dank für diesen schönen Beitrag zum Vokabeltrainer Eifeler Platt!

      Antworten
  13. Katrin H sagte:

    Was für eine tolle Idee! Ich habe noch eine Frage: Gibt es ein Dialektwort für Hallo/ eine Begrüßung/ oder um Freude auszudrücken?

    Ich denke an so etwas wie SERVUS in Bayern, GUDE in Hessen oder MOIN im Norden.

    Falls ja, würde ich mich freuen!

    Antworten
  14. Susanne Hempel sagte:

    … und „Majusepitter“ heißt natürlich: „Maria – Josef – Peter (Petrus)“ als Anruf an die Heiligen – aber das wussten Sie sicherlich schon. Genauso wie „Atschüß“ von „Adieu“ – geh mit Gott abgeleitet ist.

    Antworten
  15. Susanne Hempel sagte:

    Liebe Frau Gonser,

    tolle Seite! Schön sind auch folgende Vokabeln/ Redewendungen aus dem Bettenfelder Platt/ Vulkaneifel:

    „Dähn schwätzt maisch hiarmiedisch“ – von dessen Gerede werde ich „hörmüde“

    oder „dat elo as en krailisch predittlisch dangen“ – ungefähr: das da ist ein ziemlich engebildetes Mädchen

    der Ausspruch meiner Großtante Lies: „Da beschtälste schien Gräß – die transpedären sich leicht und kusten neist“ – bestell schöne Grüße – die sind leicht zu transportieren und kosten nichts

    und das wunderschöne Gespräch, das wir als Kinder auswendig lernten: „Hän soht en sei soht. So soht sei hot hen gesoht, wie sull dat sein datt hän dat soht, dat sei dat su gesoht hot!“ – also: Er sagt und sie sagt. So sagt sie, hat er gesagt: wie soll das sein, dass er das sagt, dass sie das so gesagt hat!

    Liebe Grüße,

    dem Pitz Berny sein Susanne

    Antworten
  16. Alois Koster sagte:

    Hallo Frau Gonser,

    ich stamme aus dem Sprachraum um Speicher.
    Genau so eine Internetseite habe ich gesucht, auf der man Redewendungen, einfache Vokabeln etc. abladen kann bevor sie dem Schlaf des Vergessens für immer anheim fallen.
    Hier gleich ein Kommentar zu Buchweizen und Buchweizenknödel:
    Hedlichkoa – Heidekorn (Buchweizen), Hedlichkneadel – Heidekornknödel
    Heilischtsmächer – Brautwerber , usw.( Fortsetzung ) folgt !

    Herzliche Grüße Alois Koster

    Antworten
    • Martina Gonser sagte:

      Lieber Herr Koster,
      das freut mich sehr, dass Sie auf meiner Seite gelandet sind. Da haben sich ja offensichtlich zwei gesucht und gefunden! Vielen Dank auch für die neuen Ausdrücke. Die werde ich direkt dem Vokabeltrainer hinzfügen. Liebe Grüße, Martina Gonser

      Antworten
  17. Birgit Theisen sagte:

    toll!!! Mie jäht et hetz off……ich hätte da noch als Ergänzung
    „Huhbääzel“ als Ameise – keine Ahnung, woher das kommt.
    „Grünschele“ = Stachelbeeren
    „Schäselong“ = Sofa oder ‚langer Stuhl‘ (Chaiselongue)

    en lewe Gruß von nem Kröfter Mührsche

    Antworten
  18. Jost Christel sagte:

    Hallo, die Buchweizenknödel werden heute noch im Raum Büllingen/Belgien als „Knepp“ bezeichnet, hergestellt aus „Hedlich Mehl“, kommt wohl vom ursprünglichen „heidnischen Mehl“, die farine de sarazin, das Mehl der Sarazenen… wann diese den Buchweizen wohl hergebracht haben, das weiß wohl kein Eifler mehr.

    Antworten
    • Manfred sagte:

      Hedlich im Eifeler Dialekt kommt eigentlich von Hed oder Heed und bedeutet Heide bzw. heideartig. Dort, auf den bis in die 30’er Jahre letzten Jahrhunderts unkultivierten Flächen wuchs der Buchweizen einfach wild. Diese Flächen wurden zumindest in unserer gegend vom Reichsarbeitsdienst „urbar“ gemacht und den Bauern zur Lebensmittelproduktion für die „Reichsbevölkerung“ für kleines Geld überlassen. Knepp ist übrigens auch ein Begriff, der verschieden angewendet wurde. Kann auch Knöpfe bedeuten oder wie im Vorderhunsrück „Maiknepp“ die im Jahr ersten Kirschen.

      Antworten
  19. Jo KOHN sagte:

    huhjestoch=eingebildet
    bockstetzich=eigensinnig wie ein Bock
    Blos mech obet Hööt=Blas mir aufs Haupt.Höfliche Umschreibung des Zitats des Götz von Berlichingen
    Mager Lüüs biesse schärep=Warnung an einen der sein Vermögen verschleudert und dann verarmt
    ferfieren=erschrecken
    Jriewen=Speckgrieben

    Antworten
  20. Jo KOHN sagte:

    Toll dass es diese Seite gibt. Manche Erklärungen „hippen“ zwar ein wenig, Aber das macht ja nichts. Wichtig ist doch dass man noch davon weiss! Meine Familie stammt aus Dahnen und ich habe einen Teil meiner Kindheit in Prüm verbracht. Die Wëlkeschkniddelen (Wëlkuer=Heidekorn, die Franzosen kennen diese Mahlzeit auch, als „quenelles de sarrasin“) sind bei uns zuhause noch immer aktuell. Auch die Wëlkeschkichelcher oder Wëlkeschpankuchen. Es gibt noch verschiddene Zubereitungsarten. D’Moll oder Mull (der Teigtrog). Es war üblich dass man einen Teigrest behielt, den man entweder im Teigtrog oder im Bëffchen (warscheinlich ein französisches Überbleibsel des Buffet) des Takenschaf aufbewahrte. Dieser Teigrest wurde „Deesem“ in der Eifel und im ganzen Islek (deutsches Islek und luxemburgisches Éisléck) genannt. Dieser Teigrest säuerte weiter und wurde in den nächsten Brotteig eingearbeitet.

    Antworten
  21. Silvia Hörz sagte:

    Hallo,
    bin durch Zufall auf dieses Seite gestoßen – eine tolle Idee!
    Da möchte ich doch gleich noch ein paar Wörter beisteuern:
    Schabällsche – kleiner Hocker
    Brämele – Brombeeren
    Impele – Himbeeren (steht oben schon, könnte man vielleicht noch ergänzen)
    Krompere, bzw. weiter rauf in der Eifel Schrumpere – Kartoffeln
    Schraße schröne Schrumpere – (gras-)grüne Kartoffeln
    muemorje – morgen früh
    Und dann noch
    Kätteschöpp oder Eierschöpp zu Löwenzahn (hat wohl die meisten Namen ;-) )

    Viele Grüße,
    Silvia Hörz

    Antworten
  22. Horst sagte:

    Eisch hunn de Krapp full… ich habe alle Hände voll…. im wörtlichen Sinn…. aber such wenn man beim koatespell alle Trümpfe hat!

    Antworten
  23. S. Davids sagte:

    „Flobbet = Gewehr“ – – > ist mit Sicherheit genauso entstanden wie die Bezeichnung „Tempo“ für Papiertaschentücher. Louis Nicolas Auguste Flobert war ein französischer Büchsenmacher und Waffenentwickler, er lebte von 1819 bis 1894 und erfand eine bestimmte Patronenart und auch damit harmonierende Waffen, die in der Folge seinen Namen weithin bekannt machten.

    Antworten
  24. H. Lenz sagte:

    Hallo,
    schöne Idee!
    Zur Präzisierung noch eine Anmerkung zu „Welkisch Kniedelen: Mehlklöße“:
    Im Unterschied zu „Korn“ (Koren), was in der Eifel das Brotgetreide Roggen bezeichnet, gibt es das „Wilde Korn“ (Well Koren). Damit wird der Buchweizen bezeichnet, eine anspruchslose Pflanze, die nicht zu den Getreidearten zählt, aber auf den kargen Eifelböden gedeiht und zur Nahrungssicherung genutzt wurde. Das Mehl ist wegen der begrenzten Backfähigkeit weniger für Brot geeignet, aber die Knödel daraus gab es früher auch mit Speck gebraten schon zum Frühstück als Energielieferant für harte Arbeitstage.
    Welkisch Kniedelen sind also ausschließlich Buchweizenknödel.

    Antworten

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