Eifeler Platt
Vokabeltrainer Eifeler Platt
Im Vokabeltrainer Eifeler Platt sammle ich moselfränkische Dialekt-Ausdrücke, die von Ort zu Ort variieren können. Es sind schon eine ganze Menge originelle Begriffe und Redewendungen zusammengekommen.
Regelmäßig rufe ich auf der Facebook-Seite von MeineEifel dazu auf, Ausdrücke und Wörter in Eifeler Platt oder Lieblingsdialektwörter zu posten. Oder ich „höre“ mich in der FB-Gruppe „Eifeler Platt“ um. Deshalb kommen laufend neue Ausdrücke dazu. Es lohnt sich also immer wieder einmal auf den Vokabeltrainer Eifeler Platt zu schauen.
Längst vergessene Spezialausdrücke aus der Landwirtschaft in Eifeler Platt
Makee, Klatschkees, Klattschkies, Klatterkies = Quark
gromet, grummet = zweite Maht
iderieje, iddrije, iderin, kóuwwe = wiederkäuen
verpänst, verpönt = wenn sich Kuh oder Schaf überfressen hat
Silleschäid = Zaumzeug von Ochsen
Kretzmill, Krätzje = Handmühle zum Zerkleinern von Rüben z.B.
Hauplooch, Holzstuppen = Hackklotz
Plooch = Pflug
Bunzelle = Pferdeäpfel
de Sänk= früher die Güllegrube am Haus
Knäin= Hauskaninchen
Möht, Mitt, Mittsche = Blechflasche, Henkelmann
Neu im Vokabeltrainer Eifeler Platt
Wondbeggelen: Windbeutel, Luftikuss, Angeber
dokker, dükker: oft, öfter
Konzlaboohm, Kappelebolz, Kuggeleboom: Purzelbaum
Jötte, Jött, Jot, Jettje, Jettche, Godi: Patin
Pätter, Pättche, Pat: Pate
Waggelkoore, Waachheck, Wackelisch Beeren: Wacholderbeeren
Stöver: Handfeger
Nickel: Schelm
Heupääd: Heuschrecke
Jebünn: Holzboden, Dachboden
Kletsch: Lakritz, Klatsche, Stil mit Lederriemen
Jitsch: Spritzer (Maggi)
Puddel: Pfütze
eawenzisch: auf Links gedreht, umgewendet
Gaama: alter Mensch, der noch fit und rüstig ist
kore: Essen probieren
Schanditz: Polizist
Batschkuhl: Silogrube
Kniggele, Dikessen: Murmeln
Peisch, Bungert, Persch: (eingezäunte) Wiese hinterm Haus
grünschele: basteln, herumwerken
Fießcher: kleine Kartoffeln, Bratlinge (Südeifel)
Gehaansfinkelchen: Glühwürmchen
Kullang: Straßenrinne, Regenrinne
Scheng: Hans, Johannes, Johann, kann auch schimpfen heißen oder guter Freund
Plümmo: Bettdecke
Schmek: Peitsche
Schmär: Butterbrot
Kascht: Harke
Plotz: Pfütze
jetiert: angezogen, fertig gemacht
Luschuhr: Schlitzohr
Plückprumm: Pfirsich
Knieeßböggdel, Knießbüggel, Knotterdöppen: Geizhals, schlecht gelaunte Person
Hüldopp, Knatschpott, Knatschböggel: Heulsuse, Jammerlappen
Dudeldoop: Kreisel, der mit einer Peitsche angetrieben wurde
Öjelche: kleine Augen
Ölljelche: kleine Zwiebeln
Hedlichkoa: Buchweizen (Heidekorn)(Speicher, Eifel)
Hedlichkneadel: Buchweizenknödel
Heilischtsmächer: Brautwerber
Spejchertraap: Speichertreppe
Essen und Trinken
Hier zunächst einige Variationen für „Mahlzeit“ oder „Guten Appetit“:
„losset de schmecke“, „en Joode“, „Joode Honger“, Mahltiet“, „Lot et ösch schmecke“, „Johden Appdid“, „Loos et de joot schmache“
Brutscheffje: Brotbehälter
Öllischgeflums: Mutzemandeln, In Fett Ausgebackenes zur Karnevalszeit
Worbelen: Waldbeeren
Knürschel: Stachelbeeren
Omppere: Himbeeren
Worpelle: Blaubeeren
Päje: Pfirsich
Molberren: Heidelbeeren
Schmusemundes: Apfelmus
Andive, Andiveschlot: Endivien
Soumerke, Aierplutschen, Käteschlaapen, Fangaspeak, Beijebleech, Bletschotteln,
Kätteschöpp: Löwenzahn
Poppeköchekappesköppche, Roosekohl, Rouseköhlche,Sprute, Sprunte, Sprütjer: Rosenkohl
Buhnenschlupp: Bohnensuppe
Welkisch Kniedelen: Buchweizenknödel
Hunnesch, Hunnech: Honig
Zopp: Suppe
Jriewen: Speckgrieben
Tiere
Fräll: Forelle
Moodedier: Kuh
Moldroff: Maulwurf
Binne, Beje oder Beije: Biene
Käbächelchen, Kabelchelche, Kabeschhörnche, Kawäscherek, Kawäscherisch, Eechkätzje, Kapphienchen: Eichhörnchen
Seimunessen, Säjomes, Berromesse, Humatsele, Huhbääzel: Ameisen
Saaschhummeßehaaf, Seckomeshüwwel: Ameisenhügel
Masig: großes, schweres, bösartiges Pferd
Kawackat: Maikäfer
Bippelaadasche: Hühnerleiter
Kleidung
Juppe: Jacke
Hiermaknef: Hemdknöpfe
Schaaf: Garderobe/,Schrank
Dies und das
Gemülms, Gerempels: Durcheinander
Rampeleraasch: Aufwand, Mühe, „Dat es de Rampeleraasch net wert“, „Das ist die Mühe nicht wert.“
Jehööschnis: Geborgenheit, das eigene zu Hause, der eigene Grund und Boden
Diesem Begriff habe ich einen eigenen Artikel gewidmet: „Eifeler Platt – Jehöschnis – das spezielle Eifelgefühl“
Gehäichnis, Geheuschnis: Heimat, sich wohlfühlen, daheim sein
schöngele: betteln
Kaasch: Hacke mit 2 Zinken
Paraplü: Regenschirm
Bongett: Wiese hinter dem Haus
Halfgehang: dünner Mensch
Hejel: Jemand, der sich verrückt verhält
Schrabnell: Frau die geizig ist
Ze-ro-ba-bell: Frau die sich zu bunt angezogen hat
Döwelsdier: freches Mädchen
alte Schruz: alte Schachtel
Tuppes: Heini
Tohbatt, Stiggel: Jemand, der sich ungeschickt verhält
Topett: Jemand, der ungeschickt ist
radedoll: Jeck
Dilledöppche: sich drehender Kreisel
Bunnelatz: Bohnenstange
dängele: Sense schärfen
zwu, zwäh, zwin: zwei (maskulin, neutrum, feminin)
mäulschesmåås: mundgerecht
Möhnepitter: Frauenversteher
makisch: schmusebedürftig
Mäderscher: Mädchen
norscht: gute Nacht
huhjestoch: eingebildet
bockstetzich: eigensinnig wie ein Bock
Blos mech obet Hööt: Blas mir aufs Haupt.Höfliche Umschreibung des Zitats des Götz von Berlichingen
Mager Lüüs biesse schärep: Warnung an einen der sein Vermögen verschleudert und dann verarmt
ferfieren: erschrecken
Deen do mooss ous menger Eck kommen: Du musst aus meiner Gegend kommen
Hohnermaan: Lebensgefährte der Tochter
Hillisch: Polterabend
Zur „Hillisch“ gibt es einen eigenen Blogartikel: „Eifeler Platt „Hillisch“ – Polterabend in der Eifel.
Dresser: Angsthase
Aadabesser: gefährlicher Zeitgenosse
Schouaten, Schouten: Taugenichts
Kierpdickelscher, Klucksen, Gaagele: Tannenzapfen
Gaalien, Hälepe: Hosenträger
Kullang: Straßengraben
Fischtemoped, Böschmopet: Kettensäge
Donnajissnomoal: wenn man sich über etwas ärgert
Oarschkrampen: unbeliebter Zeitgenosse
Et aß mir schoufel: Es ist mir/geht mir schlecht
Hackerstiiiwel: drückt Erstaunen oder Abscheu aus (Lux)
Majusebetter: Ausruf der Verwunderung
Flobbet: Gewehr
Schäselong: Sofa
batschcalw: etwas verraten
Schörchelstkretzer, Huaschtepotzer: Schornsteinfeger
Leitsgeheier: liebe gemeintes Wort für Nervensäge
Katzemäusje: Weidenkätzchen
hent: vergangene Nacht
fürlängs: vor längerer Zeit
Und hier hat mir eine Leserin einen ganzen Satz, bzw. kleine Geschichten zu bestimmten Ausdrücken geliefert:
„Dat os demm Stein sein Parpel“ = „Das ist Christines Schirm“
Molekrätzje: Mol= länglicher Holztrog, in dem der Brotteig angesetzt wurde. Krätzje= sozusagen das Substantiv zu kratzen. Bedeutung des zusammengesetzen Wortes: Wenn der Brotteig aus der Mol genommen wurde, ergab der letzte Rest, den man herauskratzte, um nichts umkommen zu lassen noch ein kleineres, etwas verhutzeltes Brot. Im übertragenen Sinn ist das Molekrätzje eine abwertende Bezeichnung für ein kränkliches oder zu klein geratenes Kind. Besonders, wenn die Mütter schon älter waren, war es eine böse Anspielung auf die nachlassende Gebärfähigkeit. Im Schwäbischen gabs das Wort „Vereckerle“, was auch in die Richtung geht.
Jottserbärmesje: wörtlich: Gottserbarmeslein. Jottserbärmesje waren sehr kranke Kinder, bzw. Kinder mit geistigem oder körperlichem Handicap. In dem Wort schwingt aber auf jeden Fall wirkliches Mitgefühl mit.
Wie diese Postkarte, stammen auch alle anderen aus dem Eifelbildverlag. Dort gibt es auch mit Dialektsprüchen bedruckte Tassen.
Können Eifeler zärtlich sein?
An mich wurde die Frage herangetragen, was heißt „Liebevolle Umarmung“ auf Eifeler Platt? Ich habe die Frage in die Facebookgruppe „Eifeler Platt“ getragen und habe eine ganze Menge Vorschläge und Kommentare dazu erhalten:
Ejsch drecken dich gaanz fest
Loss dich ens deue
Ich donn dich ens feste knudele
Vasst äen d’n Arm holle
En dä Ärm nemme
Ervelbrostee det emmer jod (wortwörlich einen „Armvoll Brusttee“ – natürlich im scherzhaften Sinne)
Loss dich ens batsche
Komm her, ech well dich enz kröckse = Komm her, ich will dich mal umarmen
„Et Pompenickels Klösje“- Kinderlied aus dem frühen 19. Jahrhundert
Pompenickels Klösje
sós am Füer on schlehf,
do brannt sing Ledderbötzje
watt mehnt üer watte leehf.
Doh leehf er en de Kaamer
on hollt sich ene Haamer,
do leef er in de Stuff
un hollt sich ene Schluff.
Doh leef er ovvenopp,
micht dat Fenster opp,
sträck sing Büss erüss,
ewill es dat Stöckelche üss.
(Quelle: Uedelhovener Jahrbuch)
Das Lied wurde von Zeit zu Zeit und von Dorf zu Dorf abgewandelt. Eine andere Version:
Pompenickels Klösje
Pompenickeh Klösje soß am Füe un
schief,
et hrannt sing Leddebözche,
et woß net, wo et leef.
Do lef et en e Staffle, holt sech e Möffje.
Do lef et en e Kämmeche,
do holt et sech e Hämmeche,
do lef et op de Riese (Reiser),
feng he an ze bieße.
Do let et op de Schanze,
feng he an ze danze,
do lef et op et Strüh,
feng do sech de Flüh,
do körn et op et Dach,
on lach, dat et krach.
Mehr Kinderlieder aus alten Tagen gibt es auf der CD des Eifelbildverlags mit dem Titel „De Hohner plecke de Bloome“.
Wunderschöne, gereimte Geschichten aus der Eifel mit hohem „Platt-Anteil“ finden Sie in diesem Blogartikel auf MeineEifel.
Sie wollen noch mehr Eifeler Platt? Dann empfehele ich Ihnen diese beiden Artikel auf meineeifel.de:
Eifeler Dialekt – Es lebe das Eifeler Platt!
Wer unseren Vokabeltrainer ergänzen möchte…. immer her damit! Einfach Dialektwort und Übersetzung in die Kommentare schreiben. Wenn es dazu eine Geschichte gibt, dann bitte auch die noch dazu schreiben.
Ich kenne auch noch ein paar schöne ‚ Platt Wurder‘
hannerwanz ….. um die Ecke
Schiselong…..Sofa
Kullang…….Graben
Schandarm ….Polizist
fiesematenten……quatsch machen
Schiselong…..Sofa
Plümmo……..Bettdecke
Fuschett……Gabel
Lg
Vielen Dank für die Ergänzungen!
Hallo,
kann es sein, das mit „Dimer“ oder „Diemer“ ein Gewitter oder Donner gemeint ist?
Gruß Rudi
„Jediemer“ sagt man im Bereich Bitburg zum Gewitter, habe ich mir sagen lassen. Dann kommt das ja hin.
Was bedeutet der Begriff: berworsch und wo kommt er.
Im Voraus besten Dank
Martina
„Berworsch“ bedeutet „Bergvolk“ habe ich mir sagen lassen, was ja auf die Eifeler ganz gut passt.
Hallo…
Ich versuche mich gerade an einem Rätsel, welches in Eifelerisch geschrieben ist. Einige Worte kann ich nicht übersetzen.
Kann mir hier jemand helfen?
Wonndbeggelen
dokker
louter
Bei Bedarf kann ich gerne den kpl. Text senden.
Grüße.
Wonndbeggelen bedeutet Windbeutel, Aufschneider, Angeber
dokker = oft, öfter
louter = immer
Danke für die Anregung. Ich habe die neuen Vokabeln in unseren Vokabeltrainer aufgenommen.
Ich komme aus der Nordeifel, Monschau- Konzen: Wir sagten zum Quark Makai. Woher kommt dieser Begriff?
Auch hier war die Facebookgruppe „Eifeler Platt“ wieder sehr hilfreich. Das ist das Ergebnis meiner Recherche: „“Makaai“ ist in der belgischen Osteifel neben „Klattschkies“ und „Klatterkies“ als Bezeichnung für Quark bekannt und üblich. Der Begriff stammt offenbar aus dem Wallonischen: „makêye“ (auf Französisch in Belgien „maquée“).“ Hier noch eine andere Antwort auf meine Frage nach dem Makai: „Makai“ muss wohl eine alte Quark- oder Käsesorte gewesen sein.
Mein Vater erzählte mal, dass die Kirche Sankt Fonleichnam in Aachen aufgrund ihrer weißen Kubatur von den Öchern „Sankt Makai“ genannt wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/St._Fronleichnam_(Aachen)
Früher wusste jedes Pferd (Perd) wo „hootz“ und „haar“ war. Diese Zwei Vokabeln habe ich auch nicht gefunden. Weil ech kes en Perd haat, verdun ech mech och mestens.
Hallo miteinander,
der Eifeler Waldi bei Bares für Rares sagt manchmal: „Da has en staarza Brügel mitgebracht.“ Staarz bedeutet toll, stark, stolz oder was? Wer weiß das?
starkes Ding soll das heißen
Hallo ich wollte fragen was das Wort ‘Gootie’ oder ‘Goodie’ eigentlich heißt – ist es die Patentante?
Vielen Dank!
Liebe Frau Wilm, vielen Dank für die Frage: „godi“ „jött, „jötti“ oder „jetti“ heißt Patentante. Ich werde das direkt in den Vokabeltrainer aufnehmen. Das Wort „Goddi“ oder „Gotti“ für Patin kenne ich aus dem Badisch-Alemannischen.
Viele Grüße aus der Osteifel, Martina Gonser
Hallo, kann mir vielleicht jemand sagen, was „Wacholderbeeren“ auf Eifeler Platt heißt?
Hallo Christine, die Gruppe „Eifeler Platt“ auf FB hat mir wieder geholfen, Ihre Frage zu beantworten. Hier verschiedene Vorschläge: Waggelkoore, Waachheck, Wackelisch Beeren. Ich werde die auch gleich in den Vokabeltrainer übernehmen.
Hallo zusammen,
leider habe ich keine neuen Wörter – sondern nur eine Frage:
gibt es unterschieldiche Wörten für „Guten Appetit“ oder „Mahlzeit“? so wie in Bayern „en guaden“
Dankeschön
Ich habe in der FB-Gruppe „Eifeler Platt“ gefragt, was es da noch so gibt und habe unter anderem folgende Antworten bekommen: „losset de schmecke“, „en Joode“, „Joode Honger“, Mahltiet“, „Lot et ösch schmecke“, „Johden Appdid“, „Loos et de joot schmache“.
Hallo, beim lesen dieser tollen Seite kam mir ein Spruch meiner Tante wieder in den Sinn. Thema Schwangerschaft:
All Andere jeden Dach.
Os Mariche ein mol : Dä
Guten Tag an alle!
Wer kennt den „Deppelappes“ ? Ein typisches moselfränkisches Bauerngericht mit: Kartoffeln, Zwiebeln und Speck! LECKER! Gibt es eine Eifeler Variante? Wie heisst diese?
Liebe Frau Schneiders, wenn Sie die rohen Kartoffeln reiben und zu den Zwiebeln und dem Speck noch Ei dazugeben, alles in einen gusseisernen Topf füllen und im Backofen backen, dann kennen wir das in der Eifel unter der Bezeichnung „Döppekooche“. Das Rezept und Variationen dazu finden Sie hier auf meineeifel.de in den Rubriken „Rezepte“ und „Eifeltypisches“. https://www.meineeifel.de/doeppekooche-rezepte-die-immer-gelingen-und-grossartig-schmecken/
Entweder Deppekoche uder Kreppelja
Esch senn shunn ivva 60 Joa von der Äfel fot en Amerika, un kann immer noch Bescheler Platt sproche.
Wenn esch do als Frimme platt schwetze don, da wessen die Lejt derekt bäa esch seein.
Gruss,
Bäckesch Willi
Bei uns war früher im Karneval die Bezeichnung.
Bokert = ein Maskierter
Danke, Herr Jardin, für diesen Ausdruck. Aus welcher Gegend kommt der?
Also bei uns war ein Bokert immer ein Popel
Einen Popel nennt man Bokes.
In Brohl gingen früher die „Bokerte“ an Veilchendienstag durchs Dorf und in die Häuser. Dort wurden ihnen Getränke gereicht und die Bewohner mussten raten wer unter der jeweiligen Maske steckt.
Danke, Jörg, für die Info!
Bokert ist im Vulkaneifelkreis verbreitet.
Kann mir jemand helfen was heisst. Hagebutte auf eifler platt
In der Vulkaneifel heißen die Hagebutten „Bóttele“. Das zumindest steht diesem sehr schönen Wörterbuch: https://www.yumpu.com/de/document/read/8626563/demerather-platt-michls
Aus aktuellem Anlass schlage ich die Horlejäns vor:
das sind eigentlich Kraniche, aber wegen des Namens up platt hab ich lange Zeit gedacht es wären Schneegänse. Wobei der erste Teil „Horle“ nicht Schnee bedeutet, das kommt meines Erachtens von den Lauten, die sie von sich geben. Gerade über die Weihnachtstage konnte man sie besonders gut hören, weil sie Nebel-bedingt im Tiefflug unterwegs waren und ein riesiger Schwarm sogar im Dreiser Weiher gestrandet ist.
Lieber Herr Meyer,
vielen Dank für die Horlejäns. Ich habe am ersten Weihnachtsfeiertag einen ganzen Schwarm über mir erlebt. Es war das erste Mal, dass ich sie von ganz Nah gesehen habe. Und ihr „Horle“ ist ja wirklich unverkennbar.
@ Brigit Theisen:
die Mistgabel? – de Jawwel, de Fook ?? —-> de Schreef
die Sichel? —> de Krumm
die Sense? —> de Sähnz
Su en sechs, bi mir a fönnef seijn, jet et keen vier; mir drei sein de zwei eenzechste!
Vielen Dank für diese tolle Ergänzung unseres Vokabeltrainers!
Hallo Frau Gonser,
vielen Dank für die schöne Idee und tolle Sammlung. Dies bringt mich als gebürtiger Kirchwalder wieder in die Kindheit und Jugend zurück.
Mir fallen direkt wieder Begriffe ein, die u.a. auf Feste und Sonntage zurück fallen, die für uns Eifler immer etwas Besonderes darstellten.
Wenn die Tante eine Geschichte erzählte, hieß es „Hür, sei verzellt wer Störtche.“
Dann stand die tolle Porzellankanne auf dem Tisch. Wenn der Tropfenfänger am AUSGIESSER fehlte, hieß es: „Bo häss dau da datt Dinge für die ZUTT wer jelloos?“
Besonders sind auch Verwandschaftsverhältnisse.
Der Sohn Edi von der Susanne, war DEMM SAN SEI EDI.
Oder Abstammungsverhältnisse Schmittsteinejohanna… Da kommen die Nachnamen der Eltern (ggf. Großelter) vor den Vornamen.
Vielen Dank für die Sammlung und weiter so.
Herzliche Grüße
Siegfried Bell (demm Binnselquäler seine Jüngst) ;)
Lieber Herr Bell,
danke für das schöne Feedback. Der „Vokabeltrainer“ ist auch die beliebteste Seite des Blogs! Vielen Dank auch für Ihre Ergänzungen und diese wunderschöne Erinnerung an die „Zutt“.
Esch wor demm Schmitz Hebbet singe, wobei Schmitz nicht der Nachname, sondern der Hausname war. Mir ist bis heute nicht klar woher der Hausname stammt, denn meine Oma, die Erbauerin, war eine Zender.
Hallo Zusammen,
bei Tieren hätte ich noch aus der Pellenz anzubieten:
– de Mösch (der Spatz)
– de Meadel (die Amsel)
Ich suche allerdings für Gartengerätschaften noch die Gegenstücke. Ein paar hätte ich auch da:
die Karre/ die Schubkarre – de Kaah
die Schaufel – de Schöpp
der Rechen, Gartenrechen – de Rääschel
das Häckchen – et Käaschtje
die Hacke – de Kaascht? (3 Zinken)
Kartoffelhacke (4-Zinken) – de Hooch? (mit offenem O)
die Mistgabel? – de Jawwel, de Fook ??
die Sichel?
die Sense?
Wiedehopfhacke (Forstwirtschaftliches Gerät?)
Ich wünsche noch viel Spaß beim Sammeln
Viele Grüße Birgit Theisen
Liebe Frau Theisen,
vielen herzlichen Dank für Ihre Wort-Sammlung. Vielleicht finden sich tatsächlich auf diesem Wege die Gegenstücke.
Herzliche Grüße,
Martina Gonser
Ich meine die Kartoffelhacke, der Kaascht, hat nur zwei Zinken, während die Misthacke vier dünne Zinken hat. dann gibt es noch die Hau, mit abgewinkeltem Blatt zum graben und das Wissebeijl, eine Mischung aus Hau an einer Seite und einer Art großem Axtblatt auf der anderen. Das diente zum Säubern von kleinen Bachläufen und Vorflutern.
Ich bin zwar auf einem Eifeler Bauernhof groß geworden, aber hier und da erinnere ich mich nicht mehr genau. Ich erinnere mich aber an folgendes: Symtomatisch für den Kaascht war im Gegensatz zur Harke die langen Zinken. Den Kaasscht benutzte man zum Kartoffelernten, aber auch, um den Mist vom Ackerwagen zu ziehen, anschließend wurde er mit der „Mestjaffel gespreed“. Die Hau war bei uns wie beschrieben eine „Blatthacke“ und das „Wissebeijl“ wollte ich mir vor fünf Jahren mal zulegen und habe mit dem Fachverkäufer zehn MInuten gebraucht, um festzustellen, das dieses jetzt im Hochdeutsch die „Wiedehofhacke“ ist. Genau so ging es mir mit der Eisenstange, die man braucht, um Löcher für Zaunpfähle zu machen. Kannte ich den Begriff „Steckeise“ für dieses Gerät, habe ich mit meinem Nachbarn geschlagene 24 Stunden überlegt, das diese die Brechstange ist.
Bei den Tieren schlage ich das „Gehaansfinkelchen“ vor.
In der Südeifel nennt man so das Glühwürmchen (funkeln), welches immer um den Johannistag alljährlich zu sehen ist ;-)
Das ist ja interessant. Ganz viele solcher Gehaansfinkelchen habe ich zufällig gestern gesehen. Im Bereich der Elz, Nähe Löffelmühle. Das war ein ganz tolles Erlebnis, das ich schon lange nicht mehr hatte. Vielen Dank für diesen schönen Beitrag zum Vokabeltrainer Eifeler Platt!
Was für eine tolle Idee! Ich habe noch eine Frage: Gibt es ein Dialektwort für Hallo/ eine Begrüßung/ oder um Freude auszudrücken?
Ich denke an so etwas wie SERVUS in Bayern, GUDE in Hessen oder MOIN im Norden.
Falls ja, würde ich mich freuen!
… und „Majusepitter“ heißt natürlich: „Maria – Josef – Peter (Petrus)“ als Anruf an die Heiligen – aber das wussten Sie sicherlich schon. Genauso wie „Atschüß“ von „Adieu“ – geh mit Gott abgeleitet ist.
Liebe Frau Gonser,
tolle Seite! Schön sind auch folgende Vokabeln/ Redewendungen aus dem Bettenfelder Platt/ Vulkaneifel:
„Dähn schwätzt maisch hiarmiedisch“ – von dessen Gerede werde ich „hörmüde“
oder „dat elo as en krailisch predittlisch dangen“ – ungefähr: das da ist ein ziemlich engebildetes Mädchen
der Ausspruch meiner Großtante Lies: „Da beschtälste schien Gräß – die transpedären sich leicht und kusten neist“ – bestell schöne Grüße – die sind leicht zu transportieren und kosten nichts
und das wunderschöne Gespräch, das wir als Kinder auswendig lernten: „Hän soht en sei soht. So soht sei hot hen gesoht, wie sull dat sein datt hän dat soht, dat sei dat su gesoht hot!“ – also: Er sagt und sie sagt. So sagt sie, hat er gesagt: wie soll das sein, dass er das sagt, dass sie das so gesagt hat!
Liebe Grüße,
dem Pitz Berny sein Susanne
Hallo Frau Gonser,
ich stamme aus dem Sprachraum um Speicher.
Genau so eine Internetseite habe ich gesucht, auf der man Redewendungen, einfache Vokabeln etc. abladen kann bevor sie dem Schlaf des Vergessens für immer anheim fallen.
Hier gleich ein Kommentar zu Buchweizen und Buchweizenknödel:
Hedlichkoa – Heidekorn (Buchweizen), Hedlichkneadel – Heidekornknödel
Heilischtsmächer – Brautwerber , usw.( Fortsetzung ) folgt !
Herzliche Grüße Alois Koster
Lieber Herr Koster,
das freut mich sehr, dass Sie auf meiner Seite gelandet sind. Da haben sich ja offensichtlich zwei gesucht und gefunden! Vielen Dank auch für die neuen Ausdrücke. Die werde ich direkt dem Vokabeltrainer hinzfügen. Liebe Grüße, Martina Gonser
toll!!! Mie jäht et hetz off……ich hätte da noch als Ergänzung
„Huhbääzel“ als Ameise – keine Ahnung, woher das kommt.
„Grünschele“ = Stachelbeeren
„Schäselong“ = Sofa oder ‚langer Stuhl‘ (Chaiselongue)
en lewe Gruß von nem Kröfter Mührsche
Vielen Dank für die Ergänzungen. Ich werde sie gerne meinem „Vokabelheft“ hinzufügen!
Hallo, ich kenn grünschele darunter, wenn man an etwas herumbastelt oder werkelt. Oder nur Kleinigkeiten erledigt bekommt.
Vielen Dank für Ihren Beitrag zum Vokabeltrainer. Ich grünschele ausgesprochen gerne :-)
Hallo, die Buchweizenknödel werden heute noch im Raum Büllingen/Belgien als „Knepp“ bezeichnet, hergestellt aus „Hedlich Mehl“, kommt wohl vom ursprünglichen „heidnischen Mehl“, die farine de sarazin, das Mehl der Sarazenen… wann diese den Buchweizen wohl hergebracht haben, das weiß wohl kein Eifler mehr.
Hedlich im Eifeler Dialekt kommt eigentlich von Hed oder Heed und bedeutet Heide bzw. heideartig. Dort, auf den bis in die 30’er Jahre letzten Jahrhunderts unkultivierten Flächen wuchs der Buchweizen einfach wild. Diese Flächen wurden zumindest in unserer gegend vom Reichsarbeitsdienst „urbar“ gemacht und den Bauern zur Lebensmittelproduktion für die „Reichsbevölkerung“ für kleines Geld überlassen. Knepp ist übrigens auch ein Begriff, der verschieden angewendet wurde. Kann auch Knöpfe bedeuten oder wie im Vorderhunsrück „Maiknepp“ die im Jahr ersten Kirschen.
huhjestoch=eingebildet
bockstetzich=eigensinnig wie ein Bock
Blos mech obet Hööt=Blas mir aufs Haupt.Höfliche Umschreibung des Zitats des Götz von Berlichingen
Mager Lüüs biesse schärep=Warnung an einen der sein Vermögen verschleudert und dann verarmt
ferfieren=erschrecken
Jriewen=Speckgrieben
Toll dass es diese Seite gibt. Manche Erklärungen „hippen“ zwar ein wenig, Aber das macht ja nichts. Wichtig ist doch dass man noch davon weiss! Meine Familie stammt aus Dahnen und ich habe einen Teil meiner Kindheit in Prüm verbracht. Die Wëlkeschkniddelen (Wëlkuer=Heidekorn, die Franzosen kennen diese Mahlzeit auch, als „quenelles de sarrasin“) sind bei uns zuhause noch immer aktuell. Auch die Wëlkeschkichelcher oder Wëlkeschpankuchen. Es gibt noch verschiddene Zubereitungsarten. D’Moll oder Mull (der Teigtrog). Es war üblich dass man einen Teigrest behielt, den man entweder im Teigtrog oder im Bëffchen (warscheinlich ein französisches Überbleibsel des Buffet) des Takenschaf aufbewahrte. Dieser Teigrest wurde „Deesem“ in der Eifel und im ganzen Islek (deutsches Islek und luxemburgisches Éisléck) genannt. Dieser Teigrest säuerte weiter und wurde in den nächsten Brotteig eingearbeitet.
Vielen herzlichen Dank für Ihre Eifeler-Platt-„Wort-Spenden“. Mit „hippen“ meinen Sie möglicherweise, dass manche Wort-Bedeutungen nicht ganz richtig sind? Wie übersetzen Sie „hippen“?
Maach kähn Fissematente. Geht zurück auf die napoleonische Besatzungszeit an der Mosel „ Visiter ma tente“
Hallo,
bin durch Zufall auf dieses Seite gestoßen – eine tolle Idee!
Da möchte ich doch gleich noch ein paar Wörter beisteuern:
Schabällsche – kleiner Hocker
Brämele – Brombeeren
Impele – Himbeeren (steht oben schon, könnte man vielleicht noch ergänzen)
Krompere, bzw. weiter rauf in der Eifel Schrumpere – Kartoffeln
Schraße schröne Schrumpere – (gras-)grüne Kartoffeln
muemorje – morgen früh
Und dann noch
Kätteschöpp oder Eierschöpp zu Löwenzahn (hat wohl die meisten Namen ;-) )
Viele Grüße,
Silvia Hörz
Vielen Dank dafür. Eine tolle Ergänzung für unseren Eifeler Vokabeltrainer!
Es gibt nichts schöneres als ein Eifelkind zu sein!!
Binne und Hunnesch.
Eisch hunn de Krapp full… ich habe alle Hände voll…. im wörtlichen Sinn…. aber such wenn man beim koatespell alle Trümpfe hat!
Haha, das gefällt mir!
„Flobbet = Gewehr“ – – > ist mit Sicherheit genauso entstanden wie die Bezeichnung „Tempo“ für Papiertaschentücher. Louis Nicolas Auguste Flobert war ein französischer Büchsenmacher und Waffenentwickler, er lebte von 1819 bis 1894 und erfand eine bestimmte Patronenart und auch damit harmonierende Waffen, die in der Folge seinen Namen weithin bekannt machten.
Klingt absolut logisch. Danke für den Hinweis.Es wurde ja ohnehin viel aus dem Franzsösischen übernommen, das auch heute noch gebraucht wird: „Fissematenten“ z.B.
Hallo,
schöne Idee!
Zur Präzisierung noch eine Anmerkung zu „Welkisch Kniedelen: Mehlklöße“:
Im Unterschied zu „Korn“ (Koren), was in der Eifel das Brotgetreide Roggen bezeichnet, gibt es das „Wilde Korn“ (Well Koren). Damit wird der Buchweizen bezeichnet, eine anspruchslose Pflanze, die nicht zu den Getreidearten zählt, aber auf den kargen Eifelböden gedeiht und zur Nahrungssicherung genutzt wurde. Das Mehl ist wegen der begrenzten Backfähigkeit weniger für Brot geeignet, aber die Knödel daraus gab es früher auch mit Speck gebraten schon zum Frühstück als Energielieferant für harte Arbeitstage.
Welkisch Kniedelen sind also ausschließlich Buchweizenknödel.
Vielen Dank für die interessante Ergänzung!