Ausflugstipp, Wanderungen
Der Birnen-Rundwanderweg Lantershofen
Der Birnen-Rundwanderweg Lantershofen ist 8 km lang und mit jeweils 150 Höhenmetern rauf und runter sehr gut für Familien mit Kinderwagen geeignet. Wanderschuhe braucht man nicht unbedingt, für passionierte Wanderer ist er keine Herausforderung. Der Weg führt teilweise über den „Rotweinwanderweg“, durch Lantershofen und an Weinbergen entlang. Besonders schön ist die rund dreistündige Wanderung im Herbst, wenn an den 50 hochstämmigen Bäumen die großen und kleinen, die grünen, gelben oder roten Birnen hängen. Vom Birnensortengarten aus hat man einen schönen Weitblick bis Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Früher war Lantershofen das Birnendorf in der Grafschaft. Jeder hatte mindestens einen Birnenbaum im Garten stehen. Heute ist das nicht mehr so. Um so wichtiger war es den Lantershofenern, mit dem Birnen-Rundwanderweg wieder eine alte Tradition aufleben zu lassen.
Der Birnensortengarten in Lantershofen
Der Birnensortengarten ist Teil des Birnen-Rundwanderweges. Er befindet sich an der Einfahrt zum Gelände der Kettiger Thonwerke Schaaf & Co zwischen Lantershofen und Ringen. Dort steht auch eine Tafel, auf der die verschiedenen Sorten namentlich aufgeführt sind. In Lantershofen wurden seit 2009 Birnenbäume mit so klangvollen Namen wie „Köstliche von Charneux“, „Nordhäuser Winterforelle“ oder „Frühe von Trevoux“ gepflanzt. Ich hätte nie gedacht, dass es so viele verschiedene Birnensorten gibt. Weltweit sollen es rund 1500 sein.
Die detaillierte Beschreibung des Weges erspare ich mir an dieser Stelle. Auf dieser Seite des Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler wird der Birnen-Rundwanderweg Lantershofen sehr gut beschrieben. Hier finden Sie alle notwendigen Informationen.
Die Birne, die ein Apfel war
Alle Birnenbäume, die auf dem Birnen-Rundwanderweg zu sehen sind, haben einen Paten oder eine Patin. So hat es sich auch der katholische Erzbischof Ackermann nicht nehmen lassen, zur Schaufel zu greifen um ein Birnenbäumchen zu pflanzen. Nicht schlecht staunten wohl alle, als sich die erste Frucht als Apfel entpuppte. Noch heute wird diese Anekdote in Lantershofen gerne erzählt und auch ich habe mir einen Spaß daraus gemacht, das „schwarze Schaf“ auf meiner Tour ausfindig zu machen.
Birnenlikör aus Lantershofen
Wer seine Wanderung auf dem Birnen-Rundwanderweg thematisch angemessen abschließen möchte, der macht einen Abstecher zur Destillerie der Familie Schütz in der Schmittstraße. Hier gibt es die Birne zu jeder Jahreszeit als wunderbar aromatischen Birnenlikör, den Sie auch gerne probieren dürfen.
Die Destillerie Schütz befindet sich in einem imposanten Gebäude und ist alleine schon deshalb einen Besuch wert. Und neben dem Birnenlikör gibt es noch viele andere leckere Produkte, wie z.B. den mehrfach ausgezeichneten Eifelgeist, in dem sich 42 verschiedene Kräuter, Blüten und Wurzeln befinden.
Das Maubichfest in Lantershofen
Weniger aufwändig als zu Likör kann man die Birnen zu einem Kuchen verarbeiten. Das tun die Lantershofener seit Generationen. Der Kuchen wird immer am 3. Juliwochenende beim traditionellen Maubichfest des Junggesellenvereins in rauen Mengen angeboten. Er besteht aus Hefeteig und einer Masse aus getrockneten, wieder eingeweichten und pürierten Birnen, dem Maubich. Für den Maubich sorgen junge Leute im Dorf. Die Junggesellen und die so genannten Brötchesmädchen. Sie pflücken die Birnen, schneiden sie klein und trocknen sie.
Maubichkoche oder Birrebunnes
Der „Maubichkoche“ wird andernorts in der Eifel auch „Birrebunnes“ genannt. Das Rezept, oder besser gesagt ein Rezept dazu, habe ich schon auf meineeifel.de veröffentlicht. Ich habe mir beim Nachbacken dieses sehr süßen Kuchens eine Variante erlaubt und ihn mehr der Optik als des Geschmacks wegen, mit Streuseln versehen. In Lantershofen fällt der Maubichbelag aus getrockneten, gemusten Birnen und einer guten Portion „Grafschafter Rübenkraut“ in jedem Fall dicker aus als bei mir.
Maubichkoche, Birrebunnes oder Birnentorte