Literatur aus der Eifel
„Die honigsüßen Hände“ von Marion Johanning
Der historische Roman „Die honigsüßen Hände“ von Marion Johanning ist ein spannender Roman, der uns im Jahre 1266 vom mittelalterlichen Nettersheim nach Köln führt. Beatrix wird von ihrem Mann auf seiner Burg gefangen gehalten und misshandelt. Er hat sie nur wegen der Mitgift geheiratet, lebt aber lieber mit einer anderen zusammen. Beatrix gelingt es, mit ihrer Magd bis nach Köln zu fliehen und wird dort eine angesehene Bäckerin.
Das klingt jetzt so einfach, aber natürlich werden Beatrix jede Menge Steine in den Weg gelegt bis es soweit ist, und sie muss immer wieder um ihr Leben kämpfen. Außerdem gibt es ja auch noch den attraktiven Kaufmann Daniel Jude, der sich von Beatrix angezogen fühlt, aber verheiratet ist. Und so völllig sicher ist Beatrix vor den Nachstellungen ihres Mannes auch in Köln nicht. Das alles ist sehr dialogreich, spannend und stimmig erzählt. Allein das Buchcover und der Titel hätten mich nicht zum Kauf verleitet. „Die honigsüßen Hände“ – das klang für mich anfänglich etwas kitschig. Doch letztendlich passt der Titel dann doch wieder zur Handlung und zu Beatrix, die Honigkuchen backt und ihre Torten mit dem im Mittelalter neuen „Naschwerk“, dem Marzipan, verziert.
Mittelalterliche Geschichte – spannend und unterhaltsam
Marion Johanning hat sich nach eigenen Angaben jahrelang mit mittelalterlicher Geschichte befasst. Besonders auch mit der Stadtgeschichte Kölns. Sie hat mittelalterliche Stadtpläne studiert und viel über Bruderschaften, Zünfte und die Patrizier der Stadt gelesen. Die waren damals durchaus vermögend und haben gerne den Adel nachgeahmt. Marion Johann beschreibt die innerstädtischen und politischen Konflikte, die Macht der Kirche und die Lebensverhältnisse der Bürger, Handwerker und kleinen Leute sehr authentisch und ich kann mich als Leser sehr gut in den mittelalterlichen Alltag einfühlen. Zumal sich solche Dinge wie die Darstellung der Kleidung, Essen und Gewürze, Marktszenen oder Geldwährung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen über das Mittelalter decken. Sehr oft übernimmt Marion Johanning sogar die damaligen Bezeichnungen und erklärt sie in einem Glossar am Ende des Buches.
Die Burg von Nettersheim
Marion Johanning hat die „alte Burg“ in Nettersheim als Ausgangspunkt ihrer Geschichte gewählt. Von der Burg, die hier einmal gestanden haben soll, ist schon lange nichts mehr zu sehen. Niemand weiß, wie sie ausgesehen hat, es soll sie aber tatsächlich gegeben haben und mit ihr das Geschlecht der Ritter von der Ahe. Die Figur von Daniel Jude soll allerdings der Kölner Stadtgeschichte entnommen sein. Ihn gab es tatsächlich.
Die Autorin Marion Johanning
Marion Johanning ist 1962 in Lippstadt geboren und lebt heute in Düren bei Aachen. Seit 2015 schreibt sie überwiegend historische Romane.
Andere Bücher von Marion Johanning
Der Roman „Die honigsüßen Hände“ ist schon 2016 erschienen. Ich bin erst jetzt auf Marion Johanning aufmerksam geworden, werde mir aber schon bald andere Bücher von ihr kaufen, z.B. die „Rhein-Trilogie“ Denn sie hat eine ganze Reihe weiterer Mittelalterromane geschrieben. Aber auch zwei Romane, die in der Neuzeit spielen: „Was uns durch die Zeiten trägt“ und die Fortsetzung unter dem Titel „Was uns zueinander führt“. Die Bände spielen 1943 in Niederschlesien und 1956 in Westfalen und schildern das Schicksal der Vertriebenen Luise. Alle Bücher von Marion Johanning haben hunderte von positiven Bewertungen.
Klare Kaufempfehlung
Hier also meine klare Kaufempfehlung für „Die honigsüßen Hände“ von Marion Johanning. Die Autorin hat ihr Buch im Amazon Imprint Tinte&Feder veröffentlicht. Es ist bei Amazon als kindle-ebook für 4,49 € erhältlich oder als Taschenbuch für 9,99 €. Auf der Amazon-Internetseite gibt es eine Leseprobe.
Großer Lesespaß garantiert!
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