„Endivien untereinander“ ist ein einfaches, aber leckeres Gericht, das mancherorts auch „Endivien Durcheinander“ oder „Endivienstampf“ genannt wird. Es ist ein Essen, das in der Eifel früher sehr häufig im Winter auf den Tisch kam und möglicherweise ein bisschen in Vergessenheit geraten ist. Ich finde es ausgesprochen lecker und habe es auch schon in meiner badischen Heimat gegessen. Offensichtlich bereits mit einem feinen Instinkt für Eifeler Küche ausgestattet, habe ich schon als Kind Endiviensalat immer unter meine zerdrückten Kartoffeln gemischt, noch nicht ahnend, dass es ein Rezept dafür gibt. Die einen nennen es „Sauere Stampes“, andere schreiben mir auf Facebook dass sie zuhause „Warm Schlot önnechenanne“ zu dem Gericht gesagt haben oder „Tratsch“. „Spiess“ sagt man am Niederrhein dazu.
Mein Rezept für „Endivien untereinander“
500 g mehlig kochende Kartoffeln + 1 kleine Tasse Milch + etwas Butter + Salz + Pfeffer + Muskat
ca. 25 Endivienblätter + 3 El Sonnenblumenöl + 3 EL Essig (gut passen Fruchtessige) + 3 El Brühe + 1/2 Knoblauchzehe + 1 Zwiebel + 1 EL Senf + 3 Spritzer Maggi + Salz + Pfeffer + gebratene Speckwürfel
Zubereitung:
Die Kartoffeln schälen, würfeln und in wenig Salzwasser weich kochen. Wasser abgießen und Milch und Butter dazugeben. Mit dem Kartoffelstampfer oder dem Pürierstab zu einem Kartoffelbrei verarbeiten und mit Pfeffer und Muskat abschmecken.
Speckwürfel in der Pfanne anrösten und Zwiebelstreifen anbraten.
Überwiegend grün-gelbe Blätter vom Endiviensalatkopf abtrennen, gut waschen und in Streifen schneiden. Mit der Salatsoße vermischen und unter den Kartoffelbrei heben. Zum Schluss die Speckwürfel und die gerösteten Zwiebeln über das Gericht geben.
Manche wärmen das Kartoffelbrei-Endiviensalat-Gemisch noch einmal zusammen auf. Ich bin kein Freund davon, obwohl ich warme Mahlzeiten durchaus bevorzuge. Der Nachteil: der Endivie wird sehr schnell weich und matschig.
Mein Tipp:
In jedem Fall die Zwiebel vorher anrösten, das gibt dem Endiviensalt einen tollen Geschmack. Oder aber selbstgemachtes Zwiebelöl verwenden: Ich habe immer einen Vorrat an selbstgemachtem Zwiebelöl, das hier hervorragend dazu passt. Einfach ganz viele, in Streifen geschnittene Zwiebeln goldbraun anbraten, in ein Gefäß geben, mit Sonnenblumenöl oder Rapsöl auffüllen und zwei, drei Wochen stehen lassen. Dann kann man sowohl das aromatische Öl als auch die Zwiebeln für ganz viele verschiedene Gerichte verwenden.
Zum „Endivien untereinander“ passen gut rustikale Fleischbeigaben wie Bratwurst oder gebratene Blutwurst, aber auch ein kurz gegartes, saftiges Lachsfilet oder gedünsteter Kabeljau.
Ganz ohne Fleisch- oder Fischbeilage ist das „Endivien untereinander“ ein ausgesprochen günstiges Essen. Die Salatköpfe, die es zu kaufen gibt, sind riesig und ergeben locker drei Mahlzeiten für einen Zwei-Personen-Haushalt. Wie der Chicorée macht der etwas bittere Geschmack den Endivie richtig gesund, er regt den Gallenfluss an. Wer es gerne weniger bitter hat, nimmt am besten weniger von den äußeren, dunkelgrünen und härteren Blättern. Die gelben im Inneren des Salatkopfes sind milder. Aber ich finde die Mischung von gelb und grün reißt dieses Gericht auch optisch etwas heraus.
Mit Endivie kann man übrigens noch andere leckere Gerichte kochen, wie diese zehn Rezepte zeigen, die ich auf der Internetseite der „Brigitte“ gefunden habe.
Noch mehr Eifelrezepte gibt es auf dieser Seite in der Rubrik „Eifelgourmet“:
Bei uns zu Hause hat man das Gericht immer mit ausgelassenem fetten Speck und natürlich gebratener Blutwurst gemacht. Ich liebe es. Aber leider kriegt man hier in Münster keine vernünftige Blutwurst. Können die Westfalen einfach nicht.
Das sind ja viele tolle Tipps, die ich ganz bald mal ausprobieren werde. Ich liebe Endiviensalat und auf diese Weise kenne ich ihn noch nicht. Danke
Frage a): Wer hat denn noch eä Original Rezept für Krompereklies met der Zwiwwels-Specksosse?
b) kennt einer dateinfach Jericht “ Eier im Hemd“???? un e Rezept dafür?
Das würde mich auch interessieren!
Lecker
Aber bitte nicht mit dem Pürierstab arbeiten, das ist für die Zubereitung eines Kartoffelbreis ein NoGo, da er dann „schleimig“ wird.
LG
Sie haben vollkommen Recht. Mit einem elektrischen Pürierstab wird es oft Kleister. Ich werde das noch korrigieren, bzw. konkretisieren. Ich püriere (davon kommt ja irgendwie auch das Wort Püree) die Kartoffeln mit einem Handmixer, der eine Kurbel hat, nachdem ich das Ganze erst einmal mit dem Kartoffelstampfer grob zerstampft habe. Wie machen Sie es?
bäi us deham en Dinneschem joff ät datJsericht imme met zwei spejeleie…. un su äasseme dat hout noch
Das passt perfekt, Alois!
Der herbe Geschmack des Endiviensalat schmeckte wunderbar unter die Kartoffeln geknatscht und dazu Hausmacher Leberwurst.
Danke für die Anregung, Frau Joswig. Ich kenne es bisher eher mit ausgelassenem Speck oder knusprigen Stückchen von Balkanwürstchen, kann mir die Kombi mit Leberwurst aber auch sehr gut vorstellen!