Westerwald

Sehenswert – das Krippenmuseum in Waldbreitbach

Sehenswert – es ist aum zu glauben, was der Krippenbauer Gustel Hertling in den letzten zwanzig Jahren in seinem Krippenmuseum in Waldbreitbach  zusammengetragen hat. 2500 Krippen aus mehr als 100 Ländern. Krippen und Figuren aus den verschiedensten Materialien: aus Ton, Gips, Keramik, Porzellan, Metall oder Papier. Von Kitsch bis Kunst. Hier herrscht – übrigens das ganze Jahr über – Weihnachtsstimmung. 

Sehenswert - Das Krippenmuseum in Waldbreitbach ,Weihnachtskrippe Maria erschöpft

Weihnachtskrippe aus Waldbreitbach, Maria erschöpft

Weihnachtskrippen, wie man sie sonst nicht kennt  

Die 2500 Krippen sind in einer ehemaligen Tennishalle auf zwei Stockwerken untergebracht. Zwischen den Krippen immer wieder auch Szenen aus dem Leben Christi und Weihnachtsschmuck. Das alles kann man sich alleine anschauen, schöner ist es aber, wenn man sich nach vorheriger telefonischer Absprache vom Krippenbauer Gustel Hertling durch die Ausstellung führen lässt. Dann muss man zwar schon reichlich Zeit einplanen, aber dafür erfährt man zum Beispiel Details zu unten abgebildeter Szene, die man sonst sicher übersehen hätte:  Gustel Hertling erklärt, warum Josef dem Esel seine Hand vors Maul hält. „Josef“, so sagt er will den warmen Atem des Tieres zum Jesuskind lenken. Eine Einfall des Krippenbauers, bzw. des Künstlers, der die Krippe gestaltet hat, auf den man erst einmal kommen muss.

Josef lenkt den warmen Atem des Esels aufs Jesuskind

Josef lenkt den warmen Atem des Esels aufs Jesuskind

Maria mit Schwangerschaftsbauch – auch das ist sicherlich eine Darstellung, die man nicht so oft sieht.

Weihnachtskrippe mit einer schwangeren Maria

Weihnachtskrippe mit einer schwangeren Maria

 Weihnachtskrippen aus aller Welt

Überall wo es auf der Welt Christen gibt, gibt es auch Weihnachtskrippen.  Und natürlich sehen dann auch Maria und Josef und das Jesuskind so aus wie die Menschen in diesem Land: schwarz, weiß oder braun, mit Sombrero oder vor einem Indianerzelt sitzend. In der Fachwerkkrippe oder in einer orientalischen Krippe. Auch die Materialien, aus denen die Krippenfiguren bestehen, richten sich nach dem, was es in dem jeweiligen Land gibt. Die Figuren einer afrikanische Krippe in der Ausstellung bestehen zum Beispiel aus Bananenbaumrinde.

Rechts, afrikanische Krippe aus Bananenbaumrinde

Rechts, afrikanische Krippe aus Bananenbaumrinde

Kunstvolle Weihnachtskrippen

Eine Krippe hat mich wegen ihrer Figuren ganz besonders fasziniert: sie stammen von der Sizilianischen Künstlerin Angela Tripi und sind sündhaft teuer. Aber das sieht man ihnen an. Hier sind die Figuren und ihre Kleidung bis ins kleinste Detail herausgearbeitet. Mir gefällt der Hirte mit dem Turban besonders gut, bei dem man jeden einzelnen Armmuskel erkennen kann.

Die größte Naturwurzelkrippe der Welt

Gustel Hertling hat schon seit Jahren in der Waldbreitbacher Kirche immer eine riesige Naturwurzelkrippe aufgebaut. Jetzt hat er in seiner Ausstellung eine noch größere. Sie kam mit ihren 160 qm erst vor Kurzem ins Guinessbuch der Rekorde. Mehr als acht Meter hoch türmen sich die Wurzeln, die der Krippenbauer mit seiner Familie selbst gesammelt hat. Vor dieser Krippenlandschaft stehen Stühle. So kann der Besucher sich ganz in Ruhe in die vielen Details vertiefen und dabei einem plätschernden Fluss lauschen, der durch die Landschaft führt.

Die größte Naturwurzelkrippe der Welt

Die größte Naturwurzelkrippe der Welt

Mein Fazit

Wer nach einem Besuch in diesem Krippenmuseum nicht in Weihnachtsstimmung ist, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Doch wie viele Museen leidenschaftlicher Sammler, leidet auch diese Ausstellung darunter, dass es einfach zu viel ist. Der Besucher wird geradezu erschlagen, weil sich Krippe an Krippe reiht. Weniger Krippen könnten schöner präsentiert werden, dann wäre diese Krippenausstellung perfekt. Sie ist dennoch absolut sehenswert.

Weihnachtsdorf Waldbreitbach

Ein Besuch in Waldbreitbach während der Adventszeit lohnt sich gleich doppelt, denn der kleine Ort im Westerwald hat sich über die Jahre das Prädikat „Weihnachtsdorf“ redlich verdient. Häuser wurden zum Adventskalender, eine große Weihnachtspyramide steht vor der Kirche, in der Kirche selbst steht die große Naturwurzelkrippe und am Waldrand gibt es einen entsprechend illuminierter Sternenweg. Außerdem Weihnachtskrippen in den Schaufenstern aller Geschäfte. Und auf der Wied schwimmt ein riesiger Adventskranz.

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